Der Stargast des Oftersheimer HardtRun ist noch unter Verschluss

Triathlet, Marathoni und Organisator des HardtRun, Dirk Oswald, gibt im Interview einiges über die Pläne der Sportveranstaltung beim TSV Oftersheim bekannt.

Connie Lorenz-Aichele / Schwetzinger Zeitung

Oftersheim. Es dauert noch gute fünf Wochen, dann geht der große Volkslauf an den Start: Die Rede ist vom HardtRun. Am Samstag, 17. Mai, geht es für alle Laufbegeisterten auf die verschiedenen Strecken – von 400 Metern bis zu zehn Kilometern ist alles dabei. Wir haben mit dem rührigen Organisator, Dirk Oswald, über die Vorbereitungen für das Spektakel gesprochen.

Wie entstand die Idee für einen Volkslauf in Oftersheim?

Dirk Oswald: Ich wollte 2021 unbedingt einen Marathon unter drei Stunden laufen. Wegen Corona wurden aber leider alle Läufe abgeblasen. Deshalb bin ich die Strecke kurzerhand alleine auf der Oftersheimer Tartanbahn gelaufen. Als ich Anfang 2022 meine Bestzeit für die 10.000-Meter-Strecke verbessern wollte, wollte ich das wieder dort machen. Und außerdem hatte ich den Gedanken „Warum das nicht in einer Gruppe machen?“ Ich habe mich an den TSV Oftersheim gewendet und in Zusammenarbeit mit dem Verein entstand der HardtRun. Dieses Jahr stemmen wir gemeinsam die vierte Auflage des Rennens.

Wie muss man sich die erste Ausgabe der Veranstaltung vorstellen?

Oswald: Ich stand damals vor vielen Herausforderungen und habe das ziemlich hemdsärmelig organisiert. Aus heutiger Sicht kann ich darüber schmunzeln, dass es etwa im Ziel auf dem Gelände des TSV keine Getränke gab und wir auf einem normalen Haushaltsgrill die Würstchen für alle machen wollten. Da sind wir deutlich professioneller geworden! (lacht)

Welche Veränderungen haben Sie seit der ersten Veranstaltung vorgenommen, um den HardtRun noch attraktiver zu machen?

Oswald: Was wir machen, ist viel mehr als eine reine Laufveranstaltung. Es ist vielmehr ein Fest für Familien. Und es ist ein Fest für ganz Oftersheim geworden. Gerade Kinder können sich vor Ort den ganzen Tag vergnügen: Es gibt eine Hüpfburg, Kinderschminken, den KidsRun und die Hardtwaldhexen bieten verschiedene Parcours an, wie etwa einen Geschicklichkeitsparcours. Bei all diesen Aktivitäten sind die Kinder beaufsichtigt, sodass die Eltern oder Großeltern in dieser Zeit mitlaufen oder auch einfach bei Kaffee und Kuchen und hoffentlich Sonne den Tag genießen können.

Was wird noch angeboten, neben den vielen unterschiedlich langen Streckenläufen?

Oswald: Wir haben eine großartige Verpflegung in diesem Jahr am Start. Es wird selbstgemachtes Eis direkt aus dem Eiswagen geben, daneben wird ein Kaffeemobil stehen, mit einer tollen Siebträgermaschine. Statt Filterkaffee aus Kannen gibt es frischen Cappuccino und Espresso. Wir bieten Bratwürste und Steaks an, Brezeln und frisch gebackene Kuchen, dazu natürlich kühle Getränke. Alle Produkte kommen von regionalen Anbietern, das ist mir sehr wichtig.

Wie sieht es bei den Anmeldungen aus? Im letzten Jahr waren fast 500 Läufer am Start.

Oswald: Sehr gut, ich mache mir das keine Sorgen. Offiziell stehen wir bereits bei etwa 280 Anmeldungen, das größte Interesse besteht an der Zehn-Kilometer-Strecke mit bislang 95 Startern, 69 haben sich für die 5.000 Meter angemeldet und 50 für den Schülerlauf. Dann gibt es schon 20 Meldungen für den neu eingeführten 400-Meter-Lauf, eine größere Seniorengruppe und eine Schülermannschaft von der HG Oftersheim-Schwetzingen.

Für wen ist der 400-Meter-Lauf gedacht?

Oswald: Da uns der soziale Aspekt sehr wichtig ist, wird es neben dem generationenübergreifenden Angebot in diesem Jahr auch eines für beeinträchtigte Menschen geben. Die „Unified-Hyänen“ der HG sind ebenfalls schon angemeldet und da für manche die 1.000 Meter zu viel sein könnten, werden wir noch eine Kurzstrecke anbieten. Auch Bewohner der Lebenshilfe Region Mannheim-Schwetzingen-Hockenheim und der Johannes-Diakonie Mosbach nehmen teil, etwa 20 sind schon im Boot.

Wird es denn wieder einen Stargast wie Malaika Mihambo im vergangenen Jahr geben?

Oswald: Ja! Ich will allerdings noch nicht zu viel sagen – so viel sei verraten: Die Person ist männlich, sie ist weltmeisterlich und sie ist mit dem Thema Handball eng verknüpft. Es wird eine Autogrammstunde geben und die Kinder werden ihre Medaillen von ihm erhalten.

Sie sind selbst Marketingleiter eines Unternehmens in Weinheim, welche Strategien setzen Sie hier für die Bewerbung ein?

Oswald: Wir haben nun im vierten Jahr denselben Auftritt, das hat schonmal einen guten Wiedererkennungswert. Wir arbeiten mit der örtlichen Medien und der Pressestelle der Gemeinde eng zusammen, wir schreiben viele Firmen, Schulen, Kindergärten und Vereine persönlich an und laden sie ein. Daneben gibt es Fanartikel wie T-Shirts und Handtücher und natürlich auch Poster und Flyer, die ich bei meinen Läufen wie dem Schwetzinger Spargellauf auch selbst verteile ...

... den Sie ja gewonnen und dann im Anschluss auch noch Werbung gemacht haben?

Oswald: Na klar, mein Motto ist „nahbar, familiär und miteinander“´- da gehört das Verteilen von Werbematerial natürlich auch dazu. Ich bin mir auch nicht zu schade, den angemeldeten Startern ihr bestelltes rotes „HardtRunner-Shirt“ höchstpersönlich selbst vorbeizubringen. Ich begrüße auch jeden der Finisher des Zehn-Kilometer-Laufs im Ziel auf dem Gelände des TSV.

Sie fahren ja auch mit dem Rad auf der Strecke vorneweg.

Oswald: Ich finde, das gehört sich einfach so. Im Vorfeld des Rennens inspiziere ich mehrmals die Strecke. Da werden auch schon mal Äste oder Müll weggeschafft, damit die Läufer eine schöne freie Bahn haben.

Wie stemmen Sie den Tag finanziell?

Oswald: Wir haben neun Sponsoren, die uns zum Teil schon von Anfang an unterstützen. Ohne die wäre das nicht machbar.

Was planen Sie mit dem HardtRun für die kommenden Jahre?

Oswald: Mein Traum ist es, meine Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten auszubauen. Ich kann mir gut vorstellen, dass gerade Schulen zum Beispiel einen eigenen Lauf haben, bei dem die Kinder klassenweise antreten. Überhaupt könnte das ganze Kinderthema gerne noch viel größer werden, mehr Läufe, mehr Angebote, mehr Teilnehmer. Ein richtiges Lauffest für die ganze Familie fände ich toll. Die strahlenden Augen der Kinder sind jedes Jahr das Schönste für mich.

Steht der Lauf in Konkurrenz zu anderen Rennen?

Oswald: Wir veranstalten ihn jetzt schon zum vierten Mal – immer im Mai. Wir stimmen uns bei der Planung schon mit anderen Veranstaltungen ab. Es ist aber auch so, dass es viele große Läufe in Region ja gar nicht mehr gibt wie den Mannheimer Dämmer-Marathon.

Im vergangenen Jahr waren schätzungsweise 600 bis 700 Menschen auf dem Gelände. Viele kommen zu Fuß oder mit dem Rad, aber es gibt sicher auch einige, die mit dem Auto anreisen werden. Was raten Sie denen?

Oswald: 2024 waren auch Läufer aus Bensheim, Hemsbach, Mannheim oder auch Karlsruhe dabei. Autos können am Friedhof, an der Hockenheimer Straße Richtung SGO oder am Parkplatz Hardtwaldsiedlung, Am Kuhbrunnenweg, abgestellt werden.

Was ist aktuell die größte Herausforderung so kurz vor dem Ziel?

Oswald: Das ist das Zusammentrommeln von Helfern. Es ist schwer, Menschen zu finden, das können auch sehr gerne ältere Personen sein, die uns ehrenamtlich unterstützen. Wir benötigen Hilfe beim Kuchen- und Getränkeverkauf, Streckenposten, für den Abbau und jemanden für den Grill. Freiwillige erhalten dafür eine Überraschung.

Bild: Andreas Gieser / @cheesy.foto

Link zum Artikel in der Schwetzinger Zeitung